Wettbewerb abgeschlossen
Die Vision für Flintbeks neues Ortszentrum

Zentrales Ziel des Siegerentwurfes ist, eine neue Ortsmitte für Flintbek mit kurzen fußläufigen Verbindungen zu schaffen. Hier sollen verschiedene zentrale Einrichtungen wie der Bahnhof, ZOB, Gastronomie, die Bibliothek und viele weitere verknüpft werden. Angrenzende Quartiere sollen über straßenunabhängige Wegeführungen verknüpft werden.

Der zentrale Platz und die Bahnhofvorflächen werden (klein-) städtisch urban gestaltet und ermöglichen vielfältige Blickbeziehungen. Die vorhandene Topografie Flintbeks soll in die neuen Ortsmitte mit Treppen und Rampen akzentuiert werden.

Der ZOB wird in das Ortszentrum integriert, um kurze Umstiege zwischen Bahn und Bus zu ermöglichen. Gründächer und Freiflächen gewährleisten die Aufnahme von Regenwasser.

Der Siegerentwurf dient als eine Vision für die neue Ortsmitte und wird an manchen Stellen noch überarbeitet. Die Überarbeitungshinweise des Preisgerichts sind in der Grafik unten in den pinken Hinweisen dargestellt.

Das ist der Siegerentwurf

AC Planergruppe GmbH aus Itzehoe
mit SML Architektur aus Kiel

Die strukturelle Idee zeigt eine kleinteilige, fast verspielte Körnung mit dem Ort angemessenen Baukörpern. Zentral liegt der zukünftige Marktplatz vis á vis zum Rathaus. Die noch fehlende Rathauserweiterung kann problemlos integriert werden. Die Baukörper am Platzrand sind für die Rathauserweiterung im Detail zu prüfen.

Der neue Platz, klar gefasst von drei individuellen Baukörpern, überzeugt in seiner Dimension. Windschutz, Schallschutz und Orientierung funktionieren.

Das Konzept der individuellen Baukörper setzt sich im gesamten städtebaulichen Entwurf fort. Die Erschließung der zweiten Reihe am Kätnerskamp sollte allerdings von den privaten Grundstücken folgen, um zu viele neue Verkehrsflächen zu vermeiden.

Am Müllershörn ist der Busbahnhof richtig positioniert, die Erschließung funktioniert. Die Fahrradien sind grundsätzlich zu überprüfen.

Die Integration des Bahnhofes, das Freilegen und Neugestalten des Weges zur Unterführung überzeugen. Auch der Mobilitäts-Hub liegt parallel zu den Gleisen richtig. Seine Dimension und Funktionalität sind zu überprüfen.

Das Kirchengrundstück kann überprüft und nach Abstimmung mit der Kirche weiterentwickelt werden.

Das sagt die Jury über den Siegerentwurf

Wie geht es weiter?

Der Siegerentwurf wird am 1. Dezember der Politik im Bauausschuss präsentiert. Auf Basis des Siegerentwurfes wird ein städtebauliche Rahmenplan entwickelt, welcher für alle zukünftigen Schritte die Grundlage darstellt. Aus diesem Rahmenplan können bei konkreten Vorhaben die entsprechenden Bebauungspläne entwickelt werden.

11. April 2022

Bewerbungsphase gestartet

Aufgrund des Umfangs des Wettbewerbes und den daraus resultierenden Auftragswerten musste der Wettbewerb europaweit ausgeschrieben werden.

Juni - Anfang September 2022

Bearbeitungszeit der Bewerber

8 teilnehmende Büros haben ihre Entwürfe eingereicht.

26. Oktober 2022

Preisgerichtssitzung

Die Arbeit von AC Planergruppe GmbH aus Itzehoe mit SML Architektur aus Kiel wurde vom Preisgericht mit dem 1. Platz gekürt.

Das waren die Rahmenbedingungen

Dank Ihrer zahlreichen und konstruktiven Beiträge im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurden die Grundlagen und Leitlinien für den städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb festgelegt. Sie finden sich in den Auslobungsunterlagen wieder, die am 11. April 2022 EU-weit veröffentlicht wurden. Im Wettbewerb sind interdisziplinär arbeitende Stadtplaner, Landschaftsarchitekten und Architekten aufgefordert, in den kollegialen Wettstreit einzutreten.

Wettbewerbsaufgabe

Als Schlüsselmaßnahme der städtebaulichen Neuausrichtung soll für einen Großteil des Sanierungsgebietes „Ortszentrum“ ein städtebaulich freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb durchgeführt werden:

 

Ziel ist die Erlangung von qualitätsvollen Entwürfen für die Neugestaltung des Ortszentrums. Im Plangebiet befand sich zentral, gegenüber dem Bahnhof gelegen, ein famila Markt, der im ersten Quartal 2021 zurückgebaut wurde. Dadurch wird eine Nachnutzung der entstandenen Brachfläche erforderlich, um das große Grundstück städtebaulich neu zu integrieren und nutzbar zu machen. Dem Areal kommt im Sanierungsgebiet eine Schlüsselposition zu, was auch im Rahmen der „Zukunftswerkstatt Flintbek 2030“ deutlich herausgestellt wurde. Die Neuentwicklung des Areals verfolgt die Integration verschiedener Nutzungen zu einem neuen Ortsmittelpunkt am Bahnhof mit hoher städtebaulich freiraumplanerischer Qualität. Vorgesehen ist die Ausbildung eines zentralen Wohnquartiers, dass verschiedene Zielgruppen anspricht, beispielsweise Familien mit Kindern und Senioren. Ziel ist eine Nutzungsmischung, die durch gastronomische und gewerbliche Angebote erreicht wird. Ebenfalls ist eine Anlaufstelle als Dorfgemeinschaftszentrum für wechselnde kulturelle Angebote und Veranstaltungen gewünscht.

 

Zur Schaffung von Aufenthaltsqualitäten ist die Ausbildung eines zentralen Platzes als Ort für Begegnung, Aufenthalt und Austausch sowie Veranstaltungen gefordert. Dieser soll multifunktional nutzbar sein und durch Teilraumausbildung unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Vorgesehen sind Sitzgruppen, Spielmöglichkeiten und ein Raumangebot zur Durchführung eines Wochenmarktes. Weiteres wesentliches Element zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der gewünschten Durchgrünung ist die Aufwertung durch ein an den Bestand anknüpfenden Grünzug, der wichtige Wegeverbindungen zwischen Rathaus, dem projektierten ZOB und dem neuen Nahversorgungsstandort aufgreift.

 

Bei der Gestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen soll im Sinne der von der Gemeinde angestrebten Mobilitätswende für den Fuß- und Radverkehr sowie dem ÖPNV gegenüber dem Autoverkehr eine zukunftsorientierte Erschließung entwickelt werden. Die Barrierefreiheit ist in diesem Kontext ein zentraler Baustein. Ziel ist es, im Rahmen des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs ein nachhaltiges, abgestimmtes Entwicklungs- und Siedlungskonzept zu erhalten, das als Grundlage für die im Anschluss durchzuführende Rahmenplanung geeignet ist. Es wird ein europaweiter, offener, einphasiger städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb für Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und/oder Stadtplanern und Landschaftsarchitekten ausgelobt.

Kriterien

  • termingerechte Abgabe
  • Leistungs- und Programmerfüllung

Städtebauliches Gesamtkonzept:

  • Strukturelle Leitidee: Einfügen in das städtebauliche Umfeld
  • Maßstäblichkeit der Bebauung
  • Verteilung der Baumassen und Dichte

Erschließungs- und Freiraumkonzept:

  • Funktionalität und Wirtschaftlichkeit des Erschließungskonzepts
  • Verknüpfungen der Nutzungen durch ein sinnvolles Wegenetz
  • Qualität des Freiraumkonzepts, Schaffung von Aufenthaltsqualitäten
  • Wahl der Gestaltungselemente
  • Einbindung vorhandener Grünstrukturen

Das Preisgericht

Das Preisgericht besteht aus Sachpreisrichtenden und Fachpreisrichtenden. Die Sachpreisrichtenden sind in der Regel Ortskundige, die sich mit den Begebenheiten vor Ort auskennen. Fachpreisrichtende besitzen eine fachliche Qualifikation über städtebauliche Planungen. Die Fachpreisrichtenden sind in der Mehrzahl.

 

Fachpreisrichtende

  • Hille Krause, Architektin, Hamburg
  • Alexandra Czerner, Architektin und Stadtplanerin, Hamburg
  • Markus Kaupert, Architekt, Lübeck
  • Simon Tubbesing, Architekt, Hamburg

 

Fachpreisrichter, Stellvertretungen

  • Günther Greis als vorgesehener Fachpreisrichter musste gesundheitsbedingt kurzfristig absagen.
    Seine Position übernimmt der dauerhaft anwesende Stellvertreter Simon Tubbesing, Architekt aus Hamburg.

 

Sachpreisrichter

  • Olaf Plambeck, Bürgermeister, Gemeinde Flintbek
  • Marion Wecken, Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport
  • Tilo Erfurth, Vertreter Bauausschuss, Fraktion FDP, Gemeinde Flintbek

 

Sachpreisrichter, Stellvertretungen

  • Achim Lorenzen, Gemeindevertreter, Bündnis 90/Die Grünen

 

Nach Abschluss des Wettbewerbs wird in der Regel das Siegerbüro mit den weiteren konkreteren Planungen beauftragt.

Preise und Finanzierung

Die Wettbewerbssumme beträgt 40.000 Euro netto zuzüglich 19% Umsatzsteuer und wird in Form von Preisgeldern ausgeschüttet. Da nur eine Platzierung vergeben worden ist, erhält lediglich der Siegesentwurf 26.000 Euro Preisgeld. Für Ideen aus anderen Arbeiten, die in den Siegesentwurf eingearbeitet werden sollen, wird ein Ankauf für 8.000 Euro netto und zwei Ankäufe für jeweils 3.000 Euro netto durchgeführt:

 

1. Preis: 26.000 €
1. Ankauf 8.000 €
2. Ankauf 2x 3.000 €

 

Die Kosten des Wettbewerbsverfahrens werden durch die Städtebauförderung getragen. Die Gemeinde Flintbek trägt einen Anteil von einem Drittel der Kosten.

Wettbewerbsgebiet (klicken zum Vergrößern)

Das waren die Wettbewerbs-Beiträge

1. Preis
Beitrag 1002

erster Ankauf
Beitrag 1008

zweiter Ankauf
Beitrag 1003

zweiter Ankauf
Beitrag 1004

Beitrag 1001

Beitrag 1005

Beitrag 1006

Beitrag 1007